Lee wer? Elizabeth „Lee“ Miller!
Ich muss zugeben, ich hab‘ diese Fotografin absolut nicht „auf dem Schirm“ gehabt. Weder der Name noch ihre Bilder kannte ich zunächst. Obwohl, ein Foto kannte ich sehr wohl. Das ist aber nicht von ihr, sondern es zeigt sie in einer Badewanne. Es ist das berühmte Foto, das Ihr Kollege David E. Sherman von ihr im April 1945 schoss: Lee Miller in der Badewanne von Adolf Hitler. Das Bild machte Lee Miller damals auf einen Schlag berühmt.
Außer diesem Foto kannte ich nichts von dieser fazinierenden Persönlichkeit und ihrem aufregenden Leben. Bis ich dann, ich glaube es war 2015, das erste Mal etwas von einer Retrospektive für Lee Miller gelesen hatte. Es war ein Bericht dessen Schilderung von Lee Millers Leben und Schaffen, mich irgendwie in seinen Bann gezogen hat.
Erst als Modell (von Edward Steichen) vor der Kamera, begleitet Lee Miller später, als engagierte Fotografin und als eine der ganz wenigen weiblichen Militärkorrespondentinnen, hinter der Kamera, die Landung der Allierten in der Normandie und den Vormarsch der US-Armee auf Deutschland. Sie ist mittendrin im Granatfeuer, bei der Belagerung von St. Malo und dokumentiert später die Befreiung von Paris. Und, sie kennt sie alle: Picasso, Hemingway, Man Ray , u.s.w.
Wer mehr über diese tolle Fotografin und deren ausergewöhnliche Lebensgeschichte erfahren möchte, dem kann ich folgende beiden Bücher empfehlen:
„Lee Miller – Fotografin Muse Model“ von Becky E. Conekin
Conekin beschreibt als Biografin das gesamte Leben von Lee Miller, mit vielen zum Teil erstmals veröffentlichen Fotos. Hierbei wird auch den Jahren als Modefotografin (u.a. bei Vogue) angemessen Raum gewidmet, so dass sich ein abgerundetes Gesamtportrait ergibt, das alle Facetten des Lebens von Lee Miller ausreichend würdigt. Spannend und lesenswert!
„Krieg – Reportagen und Fotos“ von Lee Miller
Hier geht’s zur Sache! Sowohl die Fotos als auch die persönlichen Aufzeichnungen und Reportagen von Lee Miller machen dem Leser eindringlich bewusst, was Krieg bedeutet: Zerstörung, Tod, Entbehrung und Schmerz. Trotzdem bleibt auch Raum für die Schilderung der schönen Seiten des Lebens, der glücklichen Momente des Daseins. Im einfühlsamen Vorwort beschreibt ihr Kollege und guter Freund David E. Scherman die widersprüchliche Persönlichkeit seiner Ex-Lebensgefährtin auf liebenswerte Weise so:
Sie war eine vollendete Künstlerin und ein vollendeter Clown.
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